Projekt CONNECT_ED

Zentrale Notaufnahme

Titel: CONNECT_ED – Entwicklung eines intelligenten Kollaborationsdienstes zur KI-basierten Unterstützung der Zusammenarbeit zwischen Rettungsdienst und Zentraler Notaufnahme

Förderkennzeichen: 16SV8977

Verbundkoordination

Beschreibung

Über das Projekt      

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt „Entwicklung eines intelligenten Kollaborationsdienstes zur KI-basierten Zusammenarbeit zwischen Rettungsdienst und Zentraler Notaufnahme“ (Akronym: CONNECT_ED) unter der Leitung der Zentralen Notaufnahme der Universitätsmedizin Göttingen in Kooperation mit dem Institut für Medizinische Informatik.

Das Projekt läuft über einen Zeitraum von 3 Jahren vom 01.08.2022 bis 31.07.2025.

Ziel des Projekts ist die Entwicklung und Implementierung eines intelligenten Kollaborationsdienstes zwischen Präklinik und Klinik zur Sicherstellung einer nahtlosen Notfallversorgung zwischen Rettungsdienst und Zentraler Notaufnahme.

Ausgangssituation

In der Notfallmedizin stehen die zeitkritische Diagnostik und Behandlung von Notfällen aller Art und Schwere im Zentrum des Handlungsfeldes. Die Prozesskette in der Notfallversorgung führt von der Alarmierung über die präklinische Phase im Rettungsdienst (RD) bis hin zur klinischen Versorgung in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) des Krankenhauses. Das Outcome des jeweiligen Notfalls wird dabei maßgeblich beeinflusst einerseits durch Qualifikation und Handlungskompetenzen des beteiligten Personals, andererseits durch die Prozesszeiten in Präklinik und Klinik. Dies gilt insbesondere für vital bedrohliche Notfälle, wie den Herz-Kreislaufstillstand (Out-of-Hospital Cardiac Arrest, OHCA) und schwerstverletzte Patienten (Severely Injured Patients, SIP), die einer zeitkritischen Intervention und einer möglichst nahtlosen Notfallversorgung in der Rettungskette bedürfen.

An der Schnittstelle zwischen Rettungsdienst und Zentraler Notaufnahme besteht jedoch derzeit in Deutschland ein erheblicher Optimierungsbedarf: So nutzt die Mehrzahl der Rettungsdienstbereiche noch nicht die Möglichkeiten der Digitalisierung. Zudem stehen ein bidirektionaler Informationsaustausch sowie eine Datenübertragung in Echtzeit aufgrund fehlender digitaler Dokumentation, der Heterogenität der IT-Systeme und/oder mangelnder Interoperabilität praktisch nicht zur Verfügung. Dies führt einerseits zu verlängerten Übergabezeiten und Wartezeiten bis zur Initiierung notwendiger Therapiemaßnahmen; andererseits resultieren durch die Rahmenbedingungen im Notfallsetting relevante Informationsverluste.

Durch die Implementierung einer technologisch gestützten Interaktion zwischen Präklinik und Klinik ohne Medienbrüche ließe sich eine optimale Abstimmung zwischen RD und ZNA erzielen und so eine nahtlose Notfallversorgung ohne zeitliche Verzögerungen und Informationsverluste realisieren. Räumliche und personelle Ressourcen könnten bereits vor Ankunft des Notfallpatienten in der ZNA adjustiert sowie das weitere (differential) diagnostische und therapeutische Prozedere festgelegt werden. Hier setzt das Verbundprojekt „Entwicklung eines intelligenten Kollaborationsdienstes zur KI-basierten Zusammenarbeit zwischen Rettungsdienst und Zentraler Notaufnahme“, kurz CONNECT_ED an.

Ziele und Vorgehen

Im Projekt CONNECT_ED wird ein intelligenter Kollaborationsdienst für die interaktive, KI-basierte Kooperation zwischen Rettungsdienst und Klinik entwickelt. Dieser Dienst soll die Notaufnahme schon vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes mit allen notwendigen Informationen versorgen und so die frühzeitige Ressourcenbereitstellung ermöglichen. Damit werden Wartezeiten im Behandlungsverlauf reduziert und die Notfallbehandlungsqualität verbessert. Die notwendigen Daten werden im Rahmen der Erstversorgung durch Methoden der künstlichen Intelligenz (KI) automatisiert erfasst und die Rettungskräfte erhalten daraus detaillierte Handlungsempfehlungen. Der intelligente Kollaborationsdienst CONNECT_ED wird schließlich in einer Pilotstudie erprobt und in Bezug auf Akzeptanz, Benutzerfreundlichkeit und seinem Nutzen evaluiert. Dabei wird insbesondere die Verbesserung definierter Qualitätsindikatoren und Leistungskennzahlen bewertet.

Innovationen und Perspektiven

Der interaktive Kollaborationsdienst CONNECT_ED, der im Projekt entwickelt wird, soll ein sektorenübergreifendes, nahtloses Versorgungskonzept etablieren, das zur Verbesserung der Prozess- und Behandlungsqualität in der Notfallversorgung beiträgt.

Konsortialführung

Ärztliche Leitung Zentrale Notaufnahme (ZNA)

Prof. Dr. med. Sabine Blaschke

Prof. Dr. med. Sabine Blaschke

Kontaktinformationen

Institutsleitung / wiss. Leitung Klinische Verbundforschung

Prof. Dr. Dagmar Krefting

Weitere Informationen

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